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In meinem Herzen Feuer. Meine aufregende Reise ins Gebet. Johannes Hartl

Johannes Hartl, Gründer des Gebetshauses Augsburg, Theologe und angesagter Konferenzsprecher in mittlerweile ganz Europa beschreibt, wie er auf die Idee gekommen ist, einen Ort zu schaffen, in dem 24/7 gebetet wird. Es ist auch eine Biographie seiner eigenen spirituellen Entwicklung. Was das Buch interessant und lesenswert macht, sind nicht nur die verschiedenen Orte, die er auf seiner spirituellen Reise kennengelernt hat und beschreibt. Zwischen den Zeilen taucht auch immer wieder die Frage auf, wie Gott heute Menschen erreicht und führt, und wie Menschen für den Glauben begeistert werden können. Hartl berichtet von erhörten Gebeten – und solchen, bei denen nichts passiert, zumindest nichts, was man als Erhörung beobachten könnte. Er stellt ehrliche Fragen, bis hin zur grundlegenden Frage: Nützt Beten eigentlich wirklich etwas? Oder „nützt“ es – auf einer psychologischen Ebene – am Ende nur dem Beter? Und ist es zu rechtfertigen, dass es Häuser gibt, in denen das Beten im Zentrum steht – ist das angesichts der vielen Probleme unserer Welt nicht so was wie eine christliche Energieverschwendung? Welchen Sinn macht Anbetung?
Hartl verweist auf biblische Antworten und eigene Erfahrungen. Beides ist spannend. Was ich beim Lesen am Besten fand, sind aber seine praktischen Anregungen für die Praxis.
Am Ende jedes Kapitels folgt ein eigener Absatz mit dem Titel „Feuerstelle“. Hier gibt es abgeleitet aus dem jeweiligen Kapitel Ideen für die eigene Gebetspraxis, die man auch außerhalb eines Gebetshauses für sich ausprobieren kann. Ich entdeckte viele Überschneidungen zu Gedanken, die mir auch aus meiner Fortbildung in „Geistlicher Begleitung“ am Ansverus-Haus bei Hamburg bekannt waren, aber auch ganz neue. Alles in allen ein leicht lesbares Buch mit Tiefe.